Beschreibung
Mit seinem Projekt REANIMATION greift Kirsch das Verfahren des
Fotogramms auf, also die kameralose Fotografie, die bereits vor
über 150 Jahren von dem Foto-Pionier Fox Talbot entdeckt und in
den 1920er Jahren von Künstlern wie Man Ray und insbesondere
László Moholy-Nagy für die Kunst nutzbar gemacht wurde. Rolf
Kirsch hat das alte Verfahren mittels Farbe und Bewegung neu
belebt und seine Möglichkeiten erweitert.
Sabine Schütz
Schemen aus farbigem Licht und farbigen Schatten, die in steten,
einander kompliziert überlagernden, gegenläufigen Bewegungen
über die Wandflächen wandern, sich dabei verändern, verformen
und verschwinden, während bereits neue Formationen auftauchen
– in jedem Moment der Betrachtung einer Projektionsarbeit des
Kölner Künstlers Rolf Kirsch ist das Auge damit überfordert, das
Geschehen vollständig im Blick zu behalten. Kaum hat man eine
Situation erfasst, hat sie sich auch schon verändert. Man steigt nie
zweimal in denselben Fluss der Lichtbilder, die auf den Wänden
des abgedunkelten Ausstellungsraums in Erscheinung treten.
Peter Lodermeyer